Salzhandel im Mittelalter
Über viele Jahrhunderte erstreckte sich der Salzhandel von Halle – dem Zentrum der Salzproduktion in Mitteldeutschland – auf 12 Landwegen in alle Himmelsrichtungen und erreichte seine Blütezeit im 14. und 15. Jahrhundert. Durch die Bezeichnung der Handelsrouten auf dem Landwege war die Transportrichtung zu erkennen. Auf dem Wasser erlangte die Saale-Elbe-Schifffahrt bis ins 14. Jahrhundert eine fast gleiche Bedeutung wie die Landwege.
Der rege Salzhandel beflügelte die Hallesche Stadtentwicklung. Wirtsleute profitierten von zahlreichen Salzgästen und Händlern. Gewerke zur Instandhaltung der Fuhrwerke und Reparatur von Zaumzeug entstanden, die Futterbereitstellung für Zugtiere musste sichergestellt werden und ganze Handwerksinnungen bildeten sich heraus. Diese Entwicklung war keineswegs auf Halle als Ausgangspunkt der mitteldeutschen Handelswege beschränkt, sondern etablierte sich entlang dieser Handelswege.
Zu einem der bedeutendsten Handelswege zählt zweifellos die „Alte Salzstraße“ von Halle nach Prag, die im Erzgebirge als ‚Böhmischer Steig‘ bekannt ist. Sie veränderte sich über die Jahrhunderte, wurde jahreszeitlichen Bedingungen und politischen Veränderungen angepasst und auch die Überquerung des Erzgebirges erfolgte auf unterschiedlichen Wegen.