Alte Salzstraße Halle-Prag e.V.

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Lößnitz

Die Bergstadt Lößnitz, im Volksmund auch liebevoll „Muhme“ genannt, ist eine der ältesten Städte des Erzgebirges.

Wahrscheinlich lange vor der ersten urkundlichen Erwähnung 1238 – bereits 1284 als Stadt bezeichnet – war hier ein wichtiger Umschlagplatz, denn Lößnitz verdankt seine Gründung seiner verkehrstopographischen Lage. In Lößnitz kreuzten sich schon zwei wichtige Handelswege: von Halle kommend die alte sächsisch – böhmische „Salzstraße“, die nach Prag führte und die  „Eisenstraße“, die aus dem Erzgebirge kommend in Richtung Nürnberg verlief.

Lößnitz bekam die Erlaubnis zur Salzniederlage (Salzprivileg) im Jahre 1388 vom damaligen Landesherrn, Burggraf Heinrich I. von Werben in Meißen und Graf zum Hartenstein und dessen Mutter Sophia ausgestellt. Immer dann, wenn die Salzkärrner mit ihren schweren Wagen in die Stadt kamen, war dies ein ganz besonderes Ereignis. „Geleitzüge“ von 30 Wagen, vier- und sogar sechsspännig gezogen, waren keine Seltenheit.

In Lößnitz wurden nicht nur die Pferde gewechselt und Proviant geladen, sondern auch erste Geschäfte getätigt. Am darauffolgenden Tag wurde sogleich „Salzmarkt“ abgehalten. Neben Salz handelte man auch mit Produkten der ansässigen Gewerbetreibenden und Handwerker. Die Stadt Lößnitz hat diese über 600 Jahre alte Tradition im Jahr 1998 wieder aufleben lassen und hält jährlich am dritten Juniwochenende einen historischen Salzmarkt  ab.

 

Lößnitzer Salzmarkt unter Beteiligung tschechischer Künstler
Fotos: W. Dathe